28 Apr Wie ORBIS nach Europa kam
WIE ORBIS NACH EUROPA KAM
DIE GESCHICHTE EINES FAMILIENUNTERNEHMENS AUS DEN USA
ORBIS ist Teil der Menasha Corporation und kann daher auf über 170 Jahre Erfahrung im Bereich Mehrwegverpackungen zurückblicken. Bereits seit 2002 bedient ORBIS auch Kunden in Europa. Seit 2016 hat ORBIS hier einen eigenen Sitz. Doch wie kam ORBIS nach Europa? Wie hat sich der Erfolg des großen Familienunternehmens entwickelt? All diese Fragen möchten wir in diesem Artikel beantworten.
Die Anfänge der Menasha Corporation
Beginnen wir also ganz vorne: Im Jahr 1849 suchten mehr und mehr Unternehmen nach sicheren und effizienten Wegen, ihre Waren von A nach B zu transportieren. Besonders der Transportweg zwischen den eigenen Produktionsstätten und dem Kunden lag im Mittelpunkt. Daraufhin wurde in Menasha ein Holzkübelwerk gegründet, das von nun an Verpackungen für den Transport verschiedenster Waren herstellte.
Unter der Führung von Elisha Smith wurde die Menasha Corporation bis 1895 zum größten Hersteller von gedrechselten Holzwaren weltweit. Einige hunderte Kilometer weiter wurde 1863 G.B. Lewis gegründet. Mit einer im Jahr 1885 neu entwickelten Maschine stellte das Unternehmen robuste, mehrfach einsetzbare Transportbehälter her. Diese Behälter wurden nicht nur in Bäckereien und industriellen Betrieben eingesetzt, sondern auch im 1. Weltkrieg für Produkte des Roten Kreuz.
Pionier im Bereich der Mehrwegbehälter aus Kunststoff
In den frühen 1940er Jahren wurden die Holzbehälter so stark nachgefragt wie nie zuvor. Die Boxen hatten ein relativ geringes Gewicht und konnten auch von den vielen Frauen im zweiten Weltkrieg leicht bedient werden. Währenddessen erforschte G.B. Lewis bereits die Nutzung von Kunststoff für die Herstellung von Behältern. Der erste Transportbehälter aus Glasfaser wurde 1949 entwickelt. Dieser war eine leichte, robuste und kostengünstige Alternative zu Holzkisten und G.B. Lewis galt als Pionier der Herstellung von Mehrwegbehältern aus Kunststoff.
Im Jahr 1973 stieg die Nachfrage nach Paletten. Diese bestanden meist aus Holz und brachten Probleme im Bereich der Sauberkeit und Langlebigkeit mit sich. Menasha brachte eine wiederverwendbare Kunststoffpalette auf den Markt und wurde in den folgenden 25 Jahren zu einem der größten Hersteller von Kunststoffplatten in den USA.
Wachstum durch Akquisitionen und Produktinnovationen
Die Menasha Corporation akquirierte ein Jahr später G.B. Lewis. Unter dem neuen Namen LEWISystems werden bis heute verschiedene Mehrwegbehälter aus Kunststoff vertrieben. Diese werden in Bereichen wie Elektronik, Industrie, Lebensmittel und Pharma genutzt.
Ab 1992 entschieden sich auch Unternehmen in der Automobilindustrie zunehmend für die Nutzung von Mehrwegverpackungen. Da viele Teile ganz besonders geschützt werden mussten, wurden spezielle Innenverpackungen entwickelt.
Die Gründung von ORBIS
Weitere Akquisitionen folgten und aus verschiedenen Unternehmen und Abteilungen wurde eins: ORBIS. Seit 1996 können Kunden qualitativ hochwertige wiederverwendbare Kunststoffbehälter, Paletten, kundenspezifische Staumaterialien und Engineering-Dienstleistungen aus einer einzigen Quelle beziehen. ORBIS führte kurz darauf die BulkPak-Produktlinie ein. Die Mehrweg-Großladungsträger sind für den Transport von Bauteilen aus Automobilindustrie und Fertigungsindustrie geeignet und werden noch heute erfolgreich eingesetzt.
Im Jahre 2001 wurde ORBIS eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der Menasha Corporation. Akquisitionen wie die von Cookson Plastic Molding folgten und die ersten Kunden aus Europa konnten gewonnen werden. Kurz darauf wurde das Innovations Center in den USA eröffnet. Um noch mehr Effizienz in der Lieferkette von Kunden erzielen zu können, werden dort seitdem Mehrweg- Verpackungslösungen aus Kunststoff entwickelt und auf Herz und Nieren geprüft.
Erweitertes Produktportfolio
Immer mehr Produkte und Services wurden in den folgenden Jahren entwickelt und weitere Unternehmen wurden aufgekauft. So konnte ORBIS das Produktportfolio kontinuierlich erweitern und auf die unterschiedliche Nachfrage in den verschiedensten Industrien eingehen. Besonders die Akquisition von Norseman Plastics Holdings Ltd. hat ORBIS laut seinem Präsident Bill Ash einen großen Schritt nach vorne gebracht.
ORBIS in Europa
Nach vielen Jahren voller Produktentwicklungen im Bereich der Mehrwegverpackungen und betrieblichen Umstrukturierungen war es soweit: ORBIS kam nach Europa. Im August 2016 wurde der europäische Hauptsitz in Köln eröffnet. Kurz darauf brachte ORBIS Europe den GitterPak® auf den Markt. Die faltbare Palettenbox aus Kunststoff ist eine nachhaltige Alternative zu Gitterboxen aus Stahl. Mit den Außenmaßen von 1200 mm x 800 mm war der neue Großladungsträger auf die Anforderungen des neu erschlossenen Marktes angepasst.
Die nächste Produktinnovation aus dem Jahr 2018 war der IonPak®, ein Gefahrgutbehälter aus Kunststoff für den nachhaltigen und kosteneffizienten Transport von Lithium-Ionen-Batterien. Mit diesem Produkt wollte ORBIS Europe auf den Trend zur E-Mobilität bei den europäischen Autobauern eingehen und eine passende Verpackungslösung bereitstellen.
Noch heute ist ORBIS einer der weltweit größten Hersteller von Mehrwegverpackungen aus Kunststoff, mit einem Ziel: Die Lieferketten von Kunden effizienter zu gestalten. Der Aspekt der Nachhaltigkeit steht dabei immer im Mittelpunkt. Auch in den kommenden Jahren entwickelt und produziert ORBIS auch weiterhin innovative Verpackungslösungen – für eine nachhaltige Zukunft.