03 Mrz Mehr Nachhaltigkeit mit Kunststoff – geht das?
MEHR NACHHALTIGKEIT MIT KUNSTSTOFF – GEHT DAS?
WIE KUNSTSTOFFVERPACKUNGEN ZU MEHR NACHHALTIGKEIT IN DER LIEFERKETTE BEITRAGEN
Plastik = umweltschädlich – diese Sichtweise ist heute in der Diskussion um mehr Nachhaltigkeit weit verbreitet. Wegwerfprodukte und Einwegverpackungen aus Kunststoff haben zu Recht einen schlechten Ruf und werden nach und nach durch nachhaltigere Alternativen ersetzt. Doch wie sieht es im Bereich Transportverpackung aus Kunststoff aus? Haben diese ebenfalls einen negativen Effekt auf unsere Umwelt? Wir glauben nicht – ganz im Gegenteil! Deshalb räumen wir mit den Mythen rund um Kunststoff und Kunststoffverpackungen auf.
Kunststoff ist kaum noch aus unserem täglichen Leben wegzudenken. Durch die vielseitige Anwendbarkeit und weitere Materialeigenschaften können Kunststoffe als Ersatz für andere ressourcenintensive Rohstoffe genutzt werden. Ob für medizinische Geräte, Kleidung, Spielzeug, Kosmetik, industrielle Produkte oder Verpackungen – die Einsatzbereiche sind schier unendlich. Auch beim Bau von Fahr- und Flugzeugen, Zügen und Schiffen ist Kunststoff heute unverzichtbar geworden.
Was ist Kunststoff?
Betrachtet man die Vor- und Nachteile des Materials, so muss immer zwischen den verschiedenen Kunststoffsorten unterschieden werden. Kunststoffe sind komplexe synthetisch-organische Werkstoffe, die im Wesentlichen aus Makromolekülen (Polymeren) und einer Mischung anderer Substanzen wie Additiven bestehen.
Für die Herstellung von Kunststoffverpackungen werden meist Thermoplaste genutzt. Das sind Kunststoffe, die sich in einem bestimmten Temperaturbereich verformen lassen. Daneben gibt es noch Duroplaste und Elastomere. Zu den Thermoplasten zählen auch Polyethylen (PE) und Polypropylen (PP), die ORBIS für die Herstellung der Kunststoffverpackungen nutzt. Mit einem Anteil von 29,5 % ist Polyethylen der europaweit am meisten produzierte Kunststoff.¹ Er wird beispielsweise für Flaschen mit Reinigungsmittel, aber auch für großvolumige Behälter genutzt. Auch PP mit jeweils sehr unterschiedlichen Materialeigenschaften wird vielseitig eingesetzt, z.B. für flexible und starre Verpackungen oder medizinische Produkte.
Was bringt die Nutzung von Kunststoffen?
Die Nutzung von Kunststoff bringt viele Vorteile mit sich. Dazu zählen die Haltbarkeit und Leichtigkeit des Materials sowie seine Flexibilität und Recyclingfähigkeit. Zudem müssen Kunststoffteile seltener gewartet werden und sind flexibel genug, um dauerhaft Vibrationen standzuhalten. So können beispielsweise Rohre aus Polyethylen hoher Dichte (HDPE) hergestellt werden und sind dadurch ganz besonders dicht und widerstandsfähig gegenüber Umwelteinflüssen.²
Im Vergleich zu anderen Werkstoffen, wie Stahl, Holz oder Metall, sind Kunststoffe relativ preiswert, denn sie können in der Regel mit recht wenig Energie produziert werden. Gleichzeitig sind Kunststoffprodukte, wie Kunststoffverpackungen, langlebig und hoch belastbar – und das bei relativ geringem Verpackungsgewicht und -volumen.
Kunststoff bedeutet Mehrweg
Die Kundenanforderungen wandeln sich und die Nachfrage nach nachhaltigeren und recycelbaren Verpackungen steigt. Auch die Politik hat dies erkannt und im Verpackungsgesetz (VerpackG) definiert, welche Funktion eine Verpackung primär erfüllen soll: Eine Verpackung muss das Produkt schützen, zu seiner optimalen Lagerung beitragen und einen effektiven Transport ermöglichen. Das trifft auf viele Einwegprodukte aus Plastik, wie zum Beispiel Strohhalme oder Deckel für Kaffeebecher, nicht zu. Auf Mehrwegverpackungen aus Kunststoff schon.
Kunststoff wird nicht immer für Wegwerfprodukte genutzt. Mehrweg-Kunststoffverpackungen sind im Gegensatz zu Einwegverpackungen mehrfach wiederverwendbar. Sie lassen sich immer wieder reinigen, aufbereiten oder sogar reparieren. Die mehrmalige Nutzung von Verpackungen wirkt nicht nur ökologisch positiv, sie ist auch ökonomisch vorteilhaft. Die Anschaffungskosten von Mehrwegverpackungen aus Kunststoff liegen im Gegensatz zu Verpackungen aus Karton/Pappe zunächst höher, werden aber durch eine längere Lebensdauer kompensiert. Der Rücktransport ohne Ware kann durch klappbare Behälter optimiert werden.
Zudem liegen die Vorteile von Mehrwergverpackungen besonders im langen Lebenszyklus und der Robustheit. Aber auch am Ende der Lebensdauer findet sich Potenzial zum Sparen. Kunststoffe können recycelt werden und die Kosten für die Entsorgung (beispielsweise im Falle von Einwegverpackungen) entfallen. Im Gegenteil: ORBIS Europe bietet Ihnen an, ausgediente Ladungsträger und Palettenboxen aus Kunststoff zum Materialpreis zurückzukaufen, um diese zu recyceln und für die Herstellung neuer Produkte zu nutzen.
Der Produktlebenszyklus von ORBIS Großladungsträgern
Gibt es Alternativen zu Kunststoff?
Die Verringerung von Ressourcenverbrauch und Umweltbelastungen wird derzeit viel diskutiert. Hier kann die Nutzung von Alternativen zu Kunststoff eine wesentliche Lösungsoption sein, um Umwelteinwirkungen, Abfälle und Extraktion von fossilen Rohstoffen zu reduzieren. Wenn Kunststoff durch andere Materiale ersetzt wird, wird der Einspareffekt jedoch oft durch die substituierten Produkte kompensiert. Eine bessere Alternative ist die Nutzung von Rezyklat.
Wie die Nutzung von Rezyklat zu einer besseren Umweltbilanz beiträgt
Kunststoffe lassen sich am Ende ihres Lebenszyklus auf vielfältige Weise und ohne hohen Energieaufwand wiederverwerten. So wird die Energie des natürlichen Erdöls mehrmals genutzt. Den wiederverwerteten Kunststoff, der durch das Recyceln entsteht, nennt man Rezyklat. Durch den verstärkten Einsatz von Kunststoff-Rezyklaten und die zumindest teilweise Schließung von Stoffkreisläufen kann der Einsatz von Primär-Kunststoffen mit den damit verbundenen Umwelteinwirkungen signifikant reduziert werden.
Neben der Schonung fossiler Ressourcen können durch den Einsatz von Sekundärkunststoffen Kosten eingespart werden. Laut PWC, werden recycelte Materialien in Zukunft an Relevanz gewinnen. Die Rückführung der wiederverwendeten Materialien kann als Rohstoff für neue Verpackungen dienen und den zukünftigen Bedarf an fossilen Rohstoffen wesentlich minimieren.
Die faltbaren Großladungsträger von ORBIS werden im Niederdruck-Spritzgussverfahren aus bis zu 90% Rezyklat gefertigt. Das führt zu einer CO2-Einsparung von 60-70 kg pro Ladungsträger im Produktionsprozess. Im Rahmen des „Ocean in Mind“-Programms nutzt ORBIS in einigen Kundenprojekten auch Kunststoffabfälle aus Küstengebieten für die Herstellung der Großladungsträger.
Unser Fazit zu Kunststoffverpackungen
Nicht jede Kunststoffverpackungen ist also als umweltschädlich anzusehen. Die positiven und negativen Auswirkungen lassen sich nicht pauschalisieren und hängen davon ab, welcher Kunststoff und wie er genutzt wird. Mehrwegtransportverpackungen aus Kunststoff zum Beispiel können Unternehmen helfen, ihre Lieferkette effizienter und umweltfreundlicher zu gestalten. Gerne beraten wir Sie dazu persönlich.
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